Unter Sandstrahlen versteht man die Reinigung von Oberflächen durch Einwirkung von Granatsand, Korund, Schlacke oder Glasperlen als Schleifmittel, mit denen durch Druckluft mit hoher Beschleunigung über eine Düse auf das Reinigungsobjekt gestrahlt wird. Durch das Sandstrahlverfahren kann man verschiedene Reinigungsgrade erzielen. Bei der Reinigung von Metalloberflächen lassen sich diese in folgende 4 Gruppen zusammenfassen:
SA 1 Sandstrahlen mit bürstenähnlichem Reinigungseffekt
SA 2 Normale Oberflächenreinigung ohne Hochglanzeffekt
SA 2.5 Reinigung bis auf eine fast blanke Metalloberfläche
SA 3 Reinigung bis auf eine völlig blanke Metalloberfläche
Funktion des Sandstrahlverfahrens:
Bei der Bearbeitung von Metalloberflächen durch Sandstrahlen mittels Granatsand, Korund oder Glasperlen erfüllt dieses Verfahren die Doppelfunktion der Reinigung und Aufrauhung der Oberfläche. Diese doppelte Wirkung wird durch die mit hoher Geschwindigkeit auf die Metalloberfläche aufprallenden Teilchen des Strahlmittels (Granatsand, Glasperlen, Korund, Schlacke) erzielt.
Je nach Art des verwendeten Strahlmittels wird dadurch die Oberfläche in der Art eines
bestimmten „Haftgrundmusters” genarbt oder aufgeraut.
Die Wahl des Reinigungsgrades sollte vorher im Verhältnis zu dem nachfolgend
aufzubringenden Oberflächenschutz bestimmt werden, je nachdem, ob der Auftrag von
Rostschutzfarben, Verzinkungen, Lackfarben, Kunststoffbeschichtungen oder
Haftgrundierungen in Frage kommt.
Das Sandstrahlverfahren kommt neben der Entfernung von Lack- oder Farbresten auf Holz,
der Reinigung von Metalloberflächen, auch beim Mattieren von Glas für Dekorationszwecke
sowie der Reinigung von Kunststoffgegenständen wie Zahnprothesen, elektronischen
Zubehörteilen usw. ebenso zur Anwendung, wie bei der Entfernung von Ablagerungen auf
Beton, bei der Reinigung von Gebäudefassaden und in vielen anderen Gewerbezweigen.
Die so gereinigte und aufgeraute Metalloberfläche ergibt dann einen einwandfreien
Untergrund für die Haftung moderner Korrosionsschutzbeschichtungen. Moderne und
wirtschaftlich denkende Unternehmer wissen, dass Korrosionsschutz billiger ist als das
Auswechseln der von Korrosion angegriffenen Konstruktionsteile. Daher ist man heutzutage
bestrebt, keine einfachen Anstrichmittel zu verwenden, sondern qualitativ hochwertigere
Beschichtungen zu benutzen, um eine wesentlich längere Lebensdauer zu erzielen.
Der Preisunterschied beim Einkauf und bei der Verarbeitung wird durch die längere
Lebensdauer und den Wegfall kurzzeitiger Wiederholungen des Schutzanstriches mehr als
aufgewogen. Die max. Lebensdauer der Beschichtung ist jedoch nur zu erreichen, wenn die
Oberfläche in der richtigen Weise durch Sandstrahlen (Granatsand, Schlacke, Glasperlen, Korund) vorbehandelt worden ist.
Wenn nicht alle Anhaftungen – wie Walzhaut, Flugrost und tiefergehende Rostschichten,
Farbrückstände etc. – restlos entfernt werden, ist es zwecklos, bessere
Beschichtungsmaterialien zu verwenden, da sich dann der Korrosionsprozess unter der
Farbschicht fortsetzt und den Haftgrund für sie zerstört. Die Vorbehandlung der Oberfläche
durch Sandstrahlen mittels Granatsand, Korund, Schlacke oder Glasperlen) ist bei ordnungsgemäßer Durchführung des Verfahrens andererseits die
wirtschaftlichste Methode, um die notwendige Haftgrundlage für die nachfolgende
Beschichtung zu erreichen.
Jeder Farbhersteller stellt heute für seine Produkte gewisse Richtlinien für die Vorbehandlung der zu beschichtenden Oberflächen auf. Es ist deshalb unbedingt zu empfehlen, sich vorher mit dem Farbhersteller abzusprechen.
Granatsand als Strahlmittel
Granatsand ist ein natürliches, mineralisches Strahlmittel, dessen Hauptbestandteil eines der
härtesten Mineralien, der Almandit-Granat, ist.
Die kubisch kristallisierenden Granate sind meist körnig, rundlich. Aufgrund der großen Härte (7-8 Mohs) und der hohen Zähigkeit wird Granatsand sowohl als Einwegstrahlmittel als auch zunehmend als metallfreies Mehrfachstrahlmittel eingesetzt.
Durch die große Härte und Splitterfestigkeit unseres Granatsandes, verbunden mit dem hohen
spezifischen Gewicht von 4.1, wird praktisch ein staubfreies Strahlen und eine hervorragende Strahlqualität mit guter Rautiefe und ohne Einschlüsse ermöglicht. Aufgrund der harten, beständigen Körner kann das Material im günstigsten Fall bis zu 8 mal wiederverwendet werden.